[Politik]
[Framing]
[Nebel]
[Täuschen]
Ich mag Nebel.
Die Welt wird still, die Feuchtigkeit in der Luft legt sich als feiner Schleier aufs Gesicht, die Welt um mich verschwimmt und verschwindet.

Auch ein Grund, warum ich Nebel mag: Ich kann ihn nicht beeinflussen. Nebel nebelt, weil er es für richtig hält. Er fragt mich nicht vorher. Darum halte ich im politischen Kontext die “Nebel”-Metapher für unbrauchbar.
“Was Sie tun, ist, eine Nebelwand aufstellen“, sagt Christian Kern zu Sebastian Kurz. „Sie produzieren permanent Nebel“. Auch in Medientexten findet sich der Nebel: “Die versprochenen Leuchtturmprojekte (Anm.: der Regierung) sind im Nebel entschwunden, nicht mehr zu finden” (Vorarlberger Nachrichten).
Was machen Kurz, Strache oder Hofer?
Jedenfalls: Sie sind aktiv – und der Nebel ist dabei nicht das Problem.
Sie verkleiden ihre Ziele.
Sie lenken ab.
Sie täuschen.
Ja, das klingt härter. Und es ist weniger angenehm jemandem Täuschung vorzuhalten als Vernebeln. Dafür ist es deutlicher. Und das ist doch, worum es geht…
Bonus: Hermann Hesse, Im Nebel