„Der Hass der Täter…“ – Wie reden wir über „Terror“?

[Optimismus]
[Terror]
[Werte]
[Sprachlosigkeit]

So, also.
Wie reden wir über etwas, das uns sprachlos macht?
Fangen wir mit dem Banalen an:

[Optimismus] vs [Terror]

Das Wort Terror bringt uns nicht mehr weiter. Zu vielfältig sind die tatsächlich Akte von Terrorismus, zu missbräuchlich bereits die Verwendung (Tugendterror, Gesinnungsterror,…)

Deutschlands Präsident Gauck hat gestern erklärt: „Der Hass der Täter wird uns nicht zu Hass verführen“. Schade um die vertane Chance. „Der Hass der Täter wird nichts daran ändern, dass wir in Deutschland offen und optimistisch aufeinander zugehen können“, das hätte ich gerne gehört. Die Betonung des Ziels, die Einladung zu einem Miteinander. Reden wir über uns selbst und über das, was wir wollen. Reden wir über unser Selbstverständnis. Und dass dazu auch gehört, den anderen – z.B. den streng gläubigen Muslim – respektvoll anzuhören.

[Terror] bedroht unsere [Werte]

Von einem „Angriff auf unsere Werte und Tradition sowie ein Angriff auf unseren Glauben“, schreibt Heinz-Christian Strache auf seiner Facebook-Seite. Was bedeutet das in einer fürsorglichen, menschlichen Weltsicht? Reinhard Göweil zählt im heutigen Leitartikel der Wiener Zeitung „Die Werte Europas“ auf: „Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Pluralismus, Toleranz, Gerechtigkeit und Solidarität wollen nun verteidigt werden. (…) Wenn diese Werte verloren gehen, wird Europa in der Folge den Frieden und auch den Wohlstand verlieren.“

Geben wir diesen Werten konkrete Inhalte. Jeden Tag. Nicht nur nach schockierenden Anlässen. Ich sehe das als eminent wichtigen Auftrag an PolitkerInnen, genauso aber an jedeN von uns:

Nehmen Sie sich die Zeit und überlegen Sie, wie wir Pluralismus tatsächlich leben! Wie gehen wir aufrichtig, empathisch, ehrlich und trotzdem authentisch um mit Menschen, die unserer Weltsicht nicht entsprechen? Mit muslimischen Kopftuchträgerinnen, mit jungen und alten Neonazis, mit Menschen, die jeden noch so kurzen Weg mit dem Auto zurücklegen, die Fleisch essen, rauchen, die „falsche“ Partei wählen. Hier haben wir Defizite. Und nach einem Auslöser wie dem Anschlag auf den Berliner Breitscheidplatz zeigen sie sich besonders deutlich.

PS: [Normalität]
Sehr gut übrigens der Auftritt der deutschen Polizei. Sie bemüht sich um Ruhe, strahlt Gelassenheit aus und hat von Anfang an versucht, sich gegen Gerüchte zu stellen.

PPS: Ein lesenswerter Text kommt von einem Berliner Facebook-User, der die Hauptstadt in aller Vielfalt beschreibt.

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