Temposchutz? Schutztempo.

[Mobilität]
[Tempo]
[Sicherheit]

Und plötzlich stecke ich mitten im Nachdenken über ein passendes Framing zum Thema “verträgliche Menge an Stundenkilometern”. Tempolimits? Geschwindigkeitsbeschränkungen? Weniger schnell? Langsamer?

(c) artem maltsev; unsplash
(c) artem maltsev; unsplash

“Begriffe wie #Temposchutz (bewerten die Sache) hingegen als Sicherheit & Fürsorge”, twittert Elisabeth Wehling dazu.

[Temposchutz]? Ich bin skeptisch. Schon beim [Klimaschutz] hatten wir zu Recht die Debatte: Wen willst du schützen? Das Klima? Oder doch lieber den Menschen? Will der Planet überhaupt von uns gerettet werden, bloß weil wir keinen Planet B zur Verfügung haben? Eigentlich geht es doch um [Menschenschutz], um unsere Chancen auf eine lebenswerte Umwelt.

Das Ziel: Das gesuchte Framing soll positive Bilder erzeugen. Langsames Autofahren, angemessenes Autofahren bedeutet Schutz des Lebens, Schutz vor Schaden, bedeutet Schutz vor Menschen, die schneller Auto fahren als gut ist für andere.

Gleichzeitig sind die Begriffe [Tempo], [Schnelligkeit], [Geschwindigkeit] tendenziell positiv, gerade auch in Zusammenhang mit der Fortbewegung. Kürzer unterwegs sein, rascher ankommen, wer hat da etwas dagegen?

Ich dreh’s mal um: Aus Temposchutz wird [Schutztempo]. Wird [Sicherheitsgeschwindigkeit]. Der Satz “Hier gilt ein Schutztempo von 30 km/h” gefällt mir. “Bitte halten sie sich an die vereinbarte Sicherheitsgeschwindigkeit!”

Damit betonen wir den Schutzgedanken. Und wir beschränken nicht, wir limitieren nicht. Wir nehmen niemandem seine/ihre empfundene Freiheit.

Zweitens: Ich werfe einen neuen Begriff in die Debatte, die [Tempokorrektur]. Bei etwa 500 toten Menschen jedes Jahr alleine in Österreich können wir zu Recht annehmen, das zu oft zu schnell gefahren wurde. Also haben wir hier einen Korrekturbedarf. Es ist ein Fehler oder zumindest ein Irrtum anzunehmen, dass die Wahl der Fahrgeschwindigkeit exklusiv meine Sache ist. Im schlimmsten Fall töte ich mit dieser Entscheidung einen anderen Menschen.

„Genau diese reflektierenden Diskussionen braucht es viel mehr! Und nicht nur unter uns. :)” schreibt meine Twitter-Diskussionspartnerin. Und damit mach ich die Runde auf: Ulrich Leth, Leonore Gewessler, Jörg Leichtfried, Christian Gratzer, Roland Romano, Alec Hager bitte um Beiträge!